Gesunde Zähne in der Schwangerschaft: Ein Ratgeber für werdende Mamas

Die Schwangerschaft ist für werdende Mütter eine ganz besondere Zeit, die von zahlreichen Veränderungen geprägt ist. Der Körper wandelt sich, Essgewohnheiten ebenso, häufig überdenken schwangere Frauen sogar ihre gesamte Pflegeroutine und steigen beispielsweise auf besonders sanfte und schadstoffarme Cremes, Körperöle und Shampoos um. Die Überlegung: Je weniger Chemie das ungeborene Kind ausgesetzt ist, desto besser.

Nur selten jedoch wird auch die Zahnpflege angepasst. Dabei ist die Schwangerschaft für Zähne und Zahnfleisch eine ganz neue Herausforderung: Der veränderte Hormonspiegel in den ersten paar Monaten der Schwangerschaft kann zum Beispiel für Entzündungen im Mundraum und Zahnfleischbluten sorgen. Wer im ersten Trimester oft Brechreiz verspürt, hat möglicherweise Probleme, die hinteren Backenzähne zu reinigen und vernachlässigt diese, was ein erhöhtes Kariesrisiko mit sich bringt. Und weil sich die mikrobielle Flora im Mundraum sowie die Speichelzusammensetzung verändert, weist der Speichel eine verminderte Schutzfunktion auf. Aus diesen Gründen sollten Sie während einer Schwangerschaft besondersviel Wert auf eine umfassende Zahnhygiene legen.

5 grundsätzliche Tipps für gesunde Zähne während der Schwangerschaft

  • Auf eine ausgewogene Ernährung achten

    Achten Sie jetzt mehr denn je auf eine ausgewogene Ernährung. Vermeiden Sie es, häufig saure Lebensmittel zu sich zu nehmen, um der sogenannten Zahnerosion zu entgehen. Zu viel Zucker begünstigt Karies. Essen Sie viel Eiweiß, rohes Obst, Gemüse und Nüsse und kauen Sie ausreichend. Das erhöht den Speichelfluss und trägt zur Selbstreinigung des Mundes bei.

  • PZR wahrnehmen

    Weil werdende Mütter oft zu Zahnfleischentzündungen und Zahnbeläge neigen, empfehle ich für den gesamten Verlauf der Schwangerschaft mindestens eine, besser zwei professionelle Zahnreinigungen (PZR). Eine professionelle Zahnreinigung können Sie auch bei uns buchen. Zuhause sollten Sie mindestens dreimal pro Woche Zahnseide oder Interdentalbürstchen benutzen, um die Zahnzwischenräume sauber zu halten.

  • Morgenübelkeit? Mund ausspülen!

    Wenn Sie aufgrund von Morgenübelkeit erbrechen müssen, spülen Sie Ihren Mund danach gründlich mit Wasser aus. Die starke Magensäure greift nämlich den Zahnschmelz an und macht diesen weicher. Warten Sie deshalb auch mit dem Zähneputzen mindestens noch eine halbe Stunde.

  • Kontrolltermine nicht vergessen

    Nehmen Sie die halbjährlichen Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt auch während der Schwangerschaft wahr. Nur so können ernsthafte Erkrankungen wie Parodontitis frühzeitig erkannt und behandelt werden. Ihr Zahnarzt kann Ihnen außerdem hilfreiche Tipps für Ihre individuelle Zahngesundheit geben.

  • Übelkeit beim Zähneputzen

    Wenn Sie beim Zähneputzen an einem starken Brechreiz leiden, sobald Sie an die hinteren Backenzähne stoßen, können Sie auf eine Zahnbürste mit weicheren Borsten​ und einem kleineren Kopf umsteigen. Versuchen Sie außerdem, durch die Nase statt durch den Mund zu atmen und beugen Sie Ihren Oberkörper leicht nach vorne. Das kann den Brechreiz abmildern. Ist das Putzen der hinteren Backenzähne unmöglich, benutzen Sie ein alkoholfreies Mundwasser. Das kann das Zähneputzen zwar nicht ersetzen, ist aber immerhin eine kariesreduzierende Maßnahme.

Schwanger und gesunde Zähne:
Wie Schwangerschafts-Zahnpasta hilft

Eine spezielle Zahncreme für die Zeit der Schwangerschaft kann die Zahngesundheit der Mutter und damit die Gesundheit des Babys sicherstellen. Der Hintergrund: Die sensible Mundschleimhaut nimmt möglicherweise die Zusatzstoffe auf, die in herkömmlicher Zahnpastaenthalten sind und leitet diese an das ungeborene Kind weiter. Wenn Sie jeden Tag zweimal Zähneputzen, ergeben sich daraus während einer neunmonatigen Schwangerschaft rund 550 Gelegenheiten, das Baby potenziell schädlichen Stoffen auszusetzen.

Diese Eigenschaften sollte eine Zahnpasta für die Schwangerschaft aufweisen:

  1. Sie ermöglicht eine sanfte, aber gründliche Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch
  2. Sie verzichtet auf aggressive Inhaltsstoffe wie Alkohol, Parabene und Kräuter, welche möglicherweise den Hormonhaushalt beeinflussen
  3. Sie verzichtet auf synthetische Geschmacksstoffe und künstliche Aromen

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