Zahnpflege für Raucher: So bleiben Ihre Zähne trotz Zigaretten gesund

Zahnpflege für Raucher: So bleiben Ihre Zähne trotz Zigaretten gesund

Dass Rauchen nicht gesundheitsfördernd ist, ist kein Geheimnis. Dennoch können oder möchten Sie vielleicht nicht damit aufhören – das ist allein Ihre Entscheidung. Eine sorgfältige Mundhygiene ist bei Rauchern aber besonders wichtig, da der Tabakrauch die Zähne, das Zahnfleisch und die Schleimhaut angreifen kann – unter Umständen bis auf die Knochensubstanz.

Das Stigma des Rauchens führt leider häufig dazu, dass Raucher ungern zum Zahnarzt gehen. Sie wollen nicht zum x-ten Mal belehrt werden und wissen ganz genau, dass der Zigarettenkonsum Risiken mit sich bringt – aber jeder gute Zahnarzt wird einen Raucher genauso professionell und ganzheitlich betreuen wie einen Nichtraucher. In unserer Praxis heißen wir Sie willkommen – egal, wie es um Ihr Rauchverhalten steht. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin unter Tel. 089. 308 31 30 oder info@zahnarzt-am-nordbad.de.

Lesen Sie in diesem Ratgeber, welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, um trotz der Zigaretten schöne, gesunde Zähne und Zahnfleisch zu bewahren.

Zahnhygiene für Raucher: Wie sich der Zigarettenkonsum auf Zähne und Zahnfleisch auswirkt

Eines vorweg: nicht jeder Raucher hat automatisch mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen zu kämpfen. Je nach genetischer Ausgangslage, Rauch- und Zahnputzverhalten muss es nicht zwingend zu Verfärbungen oder gesundheitlichen Problemen im Mundraum kommen. Allerdings ist bei Rauchern im Besonderen auf das erhöhte Risiko von Zahn- und Zahnfleischproblemen zu achten, die sich ggf. auch erst zu einem späteren Zeitpunkt im Leben bemerkbar machen.

Zähne und Rauchen: Ästhetische Folgen

Ähnlich wie der Konsum von Kaffee oder Rotwein führt Tabakrauch in vielen Fällen zu Zahnverfärbungen. Dabei handelt es sich um Ablagerungen auf der Zahnoberfläche. Diese sind für einige Personen primär aus ästhetischen Gründen ein Problem, werden möglichst weiße Zähne in unserer Gesellschaft doch als Schönheitsideal betrachtet. Das unterstreicht auch eine aktuelle Studie, laut der sich über 70 Prozent der Deutschen weißere Zähne wünschen.

Zähne und Rauchen: Medizinische Folgen

Zahnverfärbungen können aber auch konkrete gesundheitliche Folgen nach sich ziehen: Unter Umständen wird dadurch langfristig der Zahnschmelz in Mitleidenschaft gezogen, was bei nicht optimaler Mundhygiene schädlichen Bakterien einen ausgezeichneten Nährboden bietet. Diese können sich bis unter das Zahnfleisch ausbreiten und neben Karies auch Zahnfleischentzündungen (Parodontitis) begünstigen.

Unabhängig von den Ablagerungen, die durch das Rauchen entstehen können, verengt der Nikotinkonsum die Gefäße. Das hemmt die Durchblutung des Zahnfleischs und des gesamten Mund-Rachen-Bereichs. Durch die zusätzlich reduzierte Speichelproduktion sinken die Abwehrkräfte und somit auch die Resistenz gegen Krankheitserreger. Raucher sind daher weniger gegen Erkältungskrankheiten gewappnet. Breiten sich die Karies und Parodontitis verursachenden Bakterien immer mehr in die Tiefe aus, begünstigt das einen Abbau der Kieferknochensubstanz.

Sind E-Zigaretten und Tabakerhitzer schädlich für die Zähne?

Die Studienlage zu E-Zigaretten und Tabakerhitzern (ein bekannter Anbieter ist beispielsweise IQOS) und deren Auswirkungen auf die Zahn- und Zahnfleischgesundheit ist aktuell noch sehr dünn. Oft werden sie als gesündere Alternative zum Rauchen angepriesen, und tatsächlich enthalten sie deutlich weniger kritische Inhaltsstoffe. Völlig unbedenklich sind sie trotzdem nicht, denn beim Erhitzen der Liquids entstehen Aerosole, die im Verdacht stehen, das Herz-Kreislauf-System zu schädigen. Und auch der Mundraum wird – nach aktuellem Forschungsstand – kaum weniger von E-Zigaretten in Mitleidenschaft gezogen, wie es bei echten Zigaretten der Fall ist.

Unterm Strich lässt sich derzeit sagen: am besten hören Sie natürlich gleich mit dem Rauchen auf. Wenn das nicht klappt, ist der Umstieg auf eine E-Zigarette bzw. einen Tabakerhitzer sinnvoll.

Zahnpflege für Raucher: Das können Sie zuhause tun

Ablagerungen und Verfärbungen können Sie durch das regelmäßige und gründliche Zähneputzen reduzieren. Einen ausführlichen Ratgeber zum Thema Zähneputzen finden Sie hier.

Zwei Zahnpasta-Arten sind für Raucher im Besonderen zu empfehlen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Zahnarzt um Rat – er kann Ihnen Tipps geben, die optimal auf Ihre persönliche Mundhygiene abgestimmt sind:

  • Zahnpasten mit stärkerem Abrieb – das sind die bekannten aufhellenden Zahnpasten – können verwendet werden, um Verfärbungen zu entfernen.
  • Kein Muss, aber: bei einem stark kariesanfälligen Gebiss ist eine Zahnpasta mit Fluorid beziehungsweise Aminfluorid empfehlenswert. Sie kräftigt den Zahnschmelz, was Bakterien das Eindringen in das empfindliche Zahninnere erschwert – das Risiko für Karies sinkt.

Zur Mundhygiene zählt weiterhin das regelmäßige behutsame, aber sorgfältige Reinigen der Zahnzwischenräume. Hierzu bieten sich Zahnseide oder Interdentalbürstchen an. Das Verwenden einer antibakteriellen Mundspülung ist eine sinnvolle Ergänzung zum Putzen und Reinigen der Zahnzwischenräume.

Um weitere Verfärbungen der Zähne zu vermeiden, sollten Sie auf einen übermäßigen Kaffee- und Schwarzteekonsum verzichten. Trinken Sie lieber etwas mehr Wasser: durch die zusätzliche Hydrierung gleichen Sie die trockenen Schleimhäute und reduzierte Speichelproduktion aus, was eine gesunde Mundflora unterstützt. Auch das gelegentliche Kaugummikauen regt die Speichelproduktion an. Achten Sie aber hier auf zuckerfreie Produkte.

Zahnmedizinische Prophylaxe für Raucher: PZR wahrnehmen!

Der halbjährliche Kontrollbesuch beim Zahnarzt ist natürlich auch für Nichtraucher wichtig, aber Rauchern ist er insbesondere zu empfehlen. Die Untersuchungen dienen der Vorsorge, da Ihr Zahnarzt sich anbahnende Probleme frühzeitig erkennt und behandeln kann. Bestehen bereits welche, ist er in der Lage zu prüfen, ob die Knochensubstanz bereits angegriffen wurde, und kann gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einleiten.

Insbesondere die Kontrolle des Zahnfleischs spielt beim Kontrollbesuch eine wichtige Rolle: um die ersten Anzeichen einer Parodontitis zu erkennen, erhebt Ihr Zahnarzt den sogenannten PSI, den Parodontale Screening Index. Wie das konkret funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.

Nehmen Sie außerdem regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung (PZR) in Anspruch: Neben der Zahnoberfläche werden die Zahnfleischtaschen gereinigt und Parodontitis verursachende Bakterien minimiert. Eine abschließende Behandlung mit einem Zahnschmelz stärkenden Mittel dient der Steigerung der Widerstandsfähigkeit gegen künftige Ablagerungen.

Mindestens zweimal im Jahr sollte daher eine PZR erfolgen. Je nach Rauchverhalten, Verfärbungs- und Zahnfleischzustand sowie individuellem Empfinden kann eine PZR aber auch bis zu viermal pro Jahr stattfinden. Letztendlich gilt: auch wenn Zähne und Zahnfleisch trotz des Rauchens gesund sind, Sie sich aber von Verfärbungen gestört fühlen, spricht nichts gegen eine quartalsmäßige PZR.

Fazit: Die sorgfältige Mundhygiene ist für Raucher besonders wichtig

Durch das im Tabakrauch enthaltene Nikotin und weitere Substanzen steigt das Risiko für Zahn- und Zahnfleischerkrankungen bei Rauchern. Achten Sie auf eine sorgfältige Mundhygiene, können Sie die Risiken aber eindämmen.

Das können Sie tun:

  • Putzen Sie regelmäßig und gründlich Ihre Zähne und reinigen Sie Ihre Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen. Eine antibakterielle Mundspülung ist eine gute Ergänzung.
  • Nehmen Sie die halbjährlichen Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt wahr.
  • Mindestens zweimal pro Jahr – je nach Zustand von Zähnen und Zahnfleisch, Rauchverhalten und individuellem Empfinden auch bis zu viermal pro Jahr –sollten Sie zur PZR gehen.
  • Steigen Sie von normalen Zigaretten auf eine E-Zigarette um – Stand Mai 2022 ist das die gesündere Alternative.

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