Ein gesunder Lebensstil hat bekanntlich viele Vorteile – neben einer allgemein guten körperlichen Verfassung kann er auch dazu beitragen, schweren Erkrankungen vorzubeugen. Jedoch wird die Wichtigkeit eines gesunden Mundraums oft übersehen. Legen Sie neben Sport, Psychohygiene und einer ausgewogenen Ernährung auch einen Fokus auf den Erhalt Ihrer Zähne und des Zahnfleisches – gerade Letzteres sollten Sie ganz bewusst stärken. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Das Zahnfleisch (Gingiva) schützt die Zähne, zum Beispiel vor dem Eindringen von Bakterien. Außerdem sorgt es dafür, dass Ihre Zähne dort bleiben, wo sie sein sollen. Das gilt im Übrigen auch für künstlichen Zahnersatz. Wer die Haltbarkeit seiner Zahnimplantate maximieren will, sollte sich also verstärkt um die Gesunderhaltung seines Zahnfleisches kümmern.
Ein gesundes Zahnfleisch erkennen Sie daran, dass es rosa und fest ist und die Zwischenräume zwischen den Zähnen vollständig ausfüllt. Außerdem blutet es bei Berührung nicht.
Ihr Zahnarzt kann am besten einschätzen, wie es um die Gesundheit Ihres Zahnfleisches bestellt ist – bevor Sie Ihren nächsten Vorsorgetermin haben, können Sie aber schon einmal den Selbsttest der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie machen. Er vermittelt einen guten Überblick darüber, welche Symptome ein erkranktes Zahnfleisch aufweist.
Erkrankungen des Zahnfleisches sind vielfältig. In Deutschland leidet schätzungsweise die Hälfte der Erwachsenen mittleren Alters unter einer Parodontalerkrankung, wie der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie zu entnehmen ist. Verbreitet sind beispielsweise die akute oder chronische Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und die Parodontitis.
Auch mit einem Zahnfleischrückgang bzw. Zahnfleischschwund haben viele Patienten zu kämpfen. Das Zahnfleisch bildet sich hier Schritt für Schritt zurück, sodass die Zahnhälse immer mehr freiliegen. Ein Symptom für Zahnfleischrückgang sind deshalb schmerzempfindliche Zähne.
1. Regelmäßig Zähne putzen
Wir haben für Sie einen umfassenden Ratgeber zusammengestellt, wie Sie zuhause richtig Zähne putzen. Zweimal täglich zwei Minuten sind das Minimum. Neben der Reinigung der Zähne stimuliert das richtige Zähneputzen auch das Zahnfleisch und durchblutet es so besser.
2. Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt wahrnehmen
Ihr Zahnarzt kann Veränderungen am Zahnfleisch frühzeitig erkennen und so Zahnfleischerkrankungen und Zahnfleischrückgang vorbeugen. Die halbjährliche Kontrolle sollten Sie also nicht nur wahrnehmen, um Plaque und Karies entgegenzuwirken, sondern auch, um Ihr Zahnfleisch zu erhalten. In unserer Praxis arbeiten wir mit Lupenbrille, um schon kleinste Veränderungen wahrzunehmen. Vereinbaren Sie gern online einen Termin bei uns.
3. Zur professionellen Zahnreinigung (PZR) gehen
Verbinden Sie Ihren Kontrolltermin am besten gleich mit einer PZR. Bei einer PZR werden Beläge nicht nur auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen, sondern auch unterhalb des Zahnfleischsaums entfernt.
Die hier genannten Hausmittel können als Ergänzung zu den oben genannten Basis-Tipps angewendet werden.
1.Natürliche Mundspülungen
Viele Heilpflanzen verfügen über eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Dazu zählen unter anderem Salbei, Kamille, Ringelblüte und Pfefferminze. Bereiten Sie aus einer dieser Heilpflanzen einen starken Teeaufguss zu und spülen Sie den Mund für etwa 30 Sekunden damit aus. Zusätzliches Gurgeln kommt dem Rachen zugute.
2.Ölziehen
Aus dem Ayurveda kommt das sogenannte Ölziehen. Dafür wird etwa 1 TL guten Sesam- oder Olivenöls (setzen Sie hier auf Bioqualität) in den Mund genommen und der Mund- und Rachenraum damit ausgespült. Nicht schlucken! Lassen Sie das Öl für rund 2 Minuten im Mund hin und her wirbeln. Mit Wasser nachspülen – fertig.
3.Grüner Tee
Eine Studie aus Japan kommt zu dem Schluss, dass Menschen, die täglich grünen Tee konsumieren, gesündere Zähne und gesünderes Zahnfleisch haben. Dafür verantwortlich sind die in grünem Tee enthaltenen Flavonoide, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Setzen Sie auch hier am besten auf Bioqualität, um die Aufnahme von Schadstoffen zu minimieren.