Küssen – diese scheinbar simple Geste fasziniert die Menschheit seit Jahrhunderten. Ob intensiv, zärtlich, kurz oder lang: Küsse sind ein universeller Ausdruck der Zuneigung, Leidenschaft und Liebe.
Doch was passiert eigentlich, wenn zwei Menschen sich küssen? Und inwieweit tun Sie Ihrer Mundgesundheit damit sogar etwas Gutes? Lassen Sie uns diesen Fragen gemeinsam auf den Grund gehen.
Küssen ist mehr als nur ein körperlicher Kontakt. Es ist eine komplexe Handlung, bei der unsere Sinne, Emotionen und sogar unser Gehirn aktiviert werden. Wenn sich zwei Lippen berühren, senden sie Signale an unser Gehirn, die eine Kaskade von Reaktionen auslösen.
Eine der ersten involvierten Regionen ist das limbische System, das für Emotionen verantwortlich ist. Beim Küssen werden Glückshormone wie Endorphine und Oxytocin freigesetzt, die ein Gefühl von Verbundenheit und Wohlbefinden erzeugen. Gleichzeitig sinkt die Konzentration des Stresshormons Cortisol.
Beim Küssen werden darüber hinaus Informationen über den Partner gesammelt. Ein Kuss fungiert als eine Art chemischer Test. Speichel enthält chemische Informationen über unsere genetische Kompatibilität. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die genetisch unterschiedlich sind, sich eher voneinander angezogen fühlen. Beim Küssen tauschen wir diese Informationen aus und unser Körper kann instinktiv entscheiden, ob unser Partner genetisch zu uns passt.
Das Küssen hat auch positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Es stärkt das Immunsystem, weil Speichel bis zu 22.000 verschiedene Arten von Bakterien enthält. Tauschen wir diese mit unserem Kusspartner aus, stärkt das die Abwehrkräfte. Bei einem zehnsekündigen Zungenkuss werden etwa 80 Millionen Bakterien ausgetauscht – das macht einen Kuss zu einer effektiven Schluckimpfung!
Küssen hilft sogar dabei, Kalorien zu verbrennen. Ein leidenschaftlicher Kuss kann Ihren Herzschlag beschleunigen und den Blutdruck erhöhen, was den Energieverbrauch steigert. Bei einem intensiven Kuss von etwa drei Minuten verbrauchen wir rund 12 Kilokalorien.
Küssen sorgt noch dazu für eine gesteigerte Mundgesundheit, denn es regt die Speichelbildung an. Das bringt Vorteile für die Zähne mit sich: Speichel enthält Kalzium und Phosphor. Vom Zahnschmelz aufgenommen, machen diese Substanzen diesen hart und stärken ihn damit – und das schützt vor Karies.
Das alles natürlich unter der Voraussetzung, dass wir und unser Partner gesund sind. Erkrankungen wie Parodontitis sind nämlich ansteckend und können deshalb über das Küssen übertragen werden. Noch ein Grund mehr, die regelmäßigen Kontrollen bei Ihrem Zahnarzt wahrzunehmen! Er kann Anzeichen einer Parodontitis früh erkennen und gegensteuern. Und damit Sie beim Küssen immer mit frischem Atem glänzen können, lesen Sie am besten unseren Beitrag Zuhause richtig Zähneputzen: So geht’s.
Extratipp für Raucher (und ihre nicht rauchenden Kusspartner): Lesen Sie doch unseren Ratgebertext Zahnpflege für Raucher: So bleiben Ihre Zähne trotz Zigaretten gesund. Und wenn Sie bei Ihrem Gegenüber mit einem besonders schönen Lächeln punkten möchten, haben wir alles Wissenswerte zum Thema Bleaching in unserem Beitrag Zähne bleichen: Diese Möglichkeiten gibt es zusammengefasst.
● The Guardian: Gene research finds opposites do attract
● Gesundheit.de: Küssen ist gesund und verbrennt Kalorien
● ZDFheute: Warum Küssen gesund und glücklich macht