Zahnimplantat reinigen: So geht’s

Zahnimplantate sind eine hervorragende Möglichkeit, verlorengegangene Zähne oder Zahnreihen zu ersetzen und Ihr Lächeln wiederherzustellen. Anders als Brücken verletzen Implantate nicht die Nachbarzähne und halten deutlich länger als Brücken. Zahnimplantate sind die langfristigste Lösung, die derzeit existiert: über 90 Prozent der Zahnimplantate befinden sich nach 15 Jahren noch im Einsatz. Mehr zum Thema Implantate lesen Sie in unseren Blogartikel Implantologie, verständlich erklärt.

Nicht zuletzt ist einer der großen Vorteile von Zahnimplantaten der, dass sich Implantate deutlich einfacher reinigen lassen als Brücken. In diesem Artikel werden wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Zahnimplantate richtig reinigen, um sicherzustellen, dass sie Ihnen viele Jahre – vielleicht sogar ein Leben lang – ein strahlendes Lächeln schenken.

Warum ist die richtige Pflege von Zahnimplantaten wichtig?

Zahnimplantate bestehen aus künstlichen Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingesetzt werden und mit der Zeit mit dem umliegenden Gewebe verschmelzen. Diese Fusion, auch Osseointegration genannt, ist essenziell für die Stabilität und den langfristigen Erfolg Ihrer Implantate.

Wenn Sie Ihre Implantate nicht richtig pflegen, können Bakterien und Plaque dazu führen, dass sich Entzündungen entwickeln und die Osseointegration gefährdet wird. Insbesondere der Übergang zwischen Krone und Zahnfleisch ist anfällig für einen derartigen Bakterienbefall. Dieser wiederum begünstigt das Entstehen einer Periimplantitis.

Was ist eine Periimplantitis?

Die Periimplantitis ist eine entzündliche Erkrankung, die in der Nähe von Zahnimplantaten auftritt. Sie ist analog zur Parodontitis bei natürlichen Zähnen, jedoch spezifisch für Implantate. Mehr zur Parodontitis lesen Sie in unserem dazugehörigen Ratgebertext.

Die Periimplantitis kann ernsthafte Komplikationen verursachen und führt oft zu einem Verlust des Zahnimplantats, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Die Hauptursache der Periimplantitis ist die Ansammlung von Plaque und Bakterien um das Implantat herum. Wenn diese Bakterien nicht entfernt werden, kann es zu einer Entzündung des umgebenden Gewebes kommen.

Implantat putzen: Die richtige Reinigung von Zahnimplantaten

Hinweis: Die folgenden Tipps beziehen sich auf die richtige Reinigung von bereits eingeheilten Zahnimplantaten. Je nach Situation ist die Einheilphase nach etwa drei bis sechs Monaten abgeschlossen. Frisch eingesetzte Implantate bitte nur sehr vorsichtig reinigen und unbedingt Ihren Zahnarzt um Rat fragen! Unser Artikel zum richtigen Verhalten nach einer Zahnoperation gibt Ihnen zusätzliche Tipps.

  • Regelmäßige Zahnpflege

Die Grundlage für die Pflege Ihrer Zahnimplantate ist eine gründliche, tägliche Zahnpflege. Verwenden Sie am besten eine elektrische Zahnbürste, da sie in der Regel effektiver bei der Entfernung von Plaque ist. Mehr zu Zahnbürsten, die wir empfehlen, und zur richtigen Putztechnik lesen Sie in unserem Beitrag Zuhause richtig Zähneputzen: So geht’s.

  • Zahnseide und Interdentalbürsten

Zahnseide oder Interdentalbürsten sind unverzichtbar, um die Bereiche zwischen Ihren Zahnimplantaten und natürlichen Zähnen zu reinigen. Diese Werkzeuge helfen dabei, Plaque und Essensreste zu entfernen, die sich dort ansammeln können. Im oben erwähnten Beitrag zum Zähneputzen finden Sie Hinweise zum richtigen Gebrauch von Zahnseide und Interdentalbürsten.

  • Antibakterielle Mundspülungen

Ihr Zahnarzt kann Ihnen eine antibakterielle Mundspülung empfehlen, um die Bakterienzahl in Ihrem Mund zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig, um Infektionen zu verhindern und Ihre Implantate gesund zu erhalten. Bekannte Hersteller sind zum Beispiel Listerine (freiverkäuflich) oder Chlorhexamed (freiverkäuflich, bitte nur nach Absprache mit dem Zahnarzt benutzen).

  • Regelmäßige Zahnarztbesuche

Planen Sie regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Zahnarzt ein, um den Zustand Ihrer Zahnimplantate zu überwachen. Einmal im halben Jahr sollten Sie einen Check durchführen lassen. Professionelle Zahnreinigungen (PZR), je nach individuellem Risiko zwei- bis viermal pro Jahr, sowie Röntgenaufnahmen können Probleme frühzeitig erkennen und behandeln. Ihr Zahnarzt wird Ihnen auch eine individuelle Reinigungsroutine mitteilen, sollte Ihr Implantat zum Beispiel schon etwas älter sein oder bereits an Stabilität eingebüßt hat.

  • Rauchen und Implantate

Rauchen kann das Risiko von Komplikationen bei Zahnimplantaten erhöhen, aber mit einer ganzheitlichen Mund- und Zahnpflege bleibt dieses Risiko gering. Lesen Sie hierzu unseren Beitrag Zahnpflege für Raucher: So bleiben Ihre Zähne trotz Zigaretten gesund.

  • Diabetes und Implantate

Auch ein nicht eingestellter Diabetes mellitus kann die Komplikationsrate bei Implantaten erhöhen. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt und stellen Sie Ihrem Zahnarzt im Rahmen der implantologischen Versorgung Ihr Blutzuckertagebuch zur Verfügung.

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